Siebter Juli 2010:
Nach den englischen und argentinischen Flaschenmannschaften hat mal ein Meister vorgeführt, wie Fussball geht. Dazu kam sicher ein Quantum Angst vor dem eigenen Trainer, und das hart und systematisch erarbeitete 1:0 (hätte ruhig deutlicher werden dürfen) war geregelt.Das Bangen vor dem nächsten deutschen Sieg ist vorüber, keine Wochenendflucht mehr zu den benachbarten gedemütigt stillen Franzosen, woselbst dort entgleist triumphierende Idioten nach dem Argentinien-Debakel in Okkupanten-Manier deutsche Farben aus dem Golf wedeln mussten. Überstanden auch die kreischenden Call-Center-Hühner ohne jede Ahnung von Fußball und die schwarz-rot-goldenen Dumpfmeister mit Minimalwortschatz, zu schweigen von den Plastik-Arschtröten, die den Importeuren bis zum Anschlag in den Anus gesteckt gehören, bevor man sie mit einer Sammelklage überzieht.

Patriotismus in seiner blödesten Ausprägung: zur Nationalhymne sollen sich in den Kneipen oder bei der Leichenschau des "public viewing" einzelne verirrte Seelen wieder feierlich erhoben haben.
Ehe man sich's versieht, ist schon eine neue Generation von Ahnungslosen zu unbegründetem Selbstbewusstsein herangewachsen
Das Schlimmste am Sommer ist glimpflich überstanden, es kann nur besser werden.