Wenn Deppen wählen

Backlash der Blöden

Die Irren und ihre grenzdebilen Nachläufer sind nun endgültig weltweit bestens organisiert, und das Pendel der Geschichte schlägt heftig wie lange nicht nach rechts aus. Wer den Faschismus wie den Kommunismus als überwundene Systeme betrachtete, lag kräftig daneben.

Die Bibel- und Knarrenfans aus dem Mittelwesten haben den Küstenbewohnern und dem Rest der Welt den Stinkefinger gezeigt.
Trotzwähler, die es einen Dreck schert, wenn Errungenschaften zum Teufel gehen. Hasser.
Evangelikale Heuchler. Revanchisten, die in Lincoln noch immer einen Usurpator sehen.



Vorbei mit dem Frauenrechtsgedöns,  der PC-Terminologie und dem klugscheißerischen Neger im Weißen Haus. Mit der Wissenschafts- und Kulturwichserei der "Eliten", den sozialpädagogischen Weicheiern, den Hollywoodschwätzern.
Der junge Geldsack jubelt neben dem zahnlückigen Traktormechaniker in Alabama; alle Zurückhaltung ist flöten, man schwenkt schon mal kleine Galgenschlingen. Die Jugend will's den Alten recht machen und gefällt sich in Abscheulichkeiten. Die Antsemiten strecken die Köpfe auch schon wieder aus den Löchern.

Der Pfälzer Großkotz Drumpf hat die "wildgewordenen Kleinbürger" hinter sich geschart, die eh schon weltweit Morgenluft wittern.
Türk' und Russ' können wieder stolz sein auf ihre Nationen, "Pegidoo" aus der Raucherkneipe und AfD retten das deutsche Wesen und streben nach Diäten und Dienstwagen, Martine Le Pen peilt hohe Ämter an. Der Brite schmeisst den Polen 'raus. Der Pole und Ungar hasst Flüchtlinge. Der Fundamentalist hasst alle.

"Nationalismus ist die letzte Zuflucht der Kanaillen", Oskar Wilde

Danke, facebook

In Marshal McLuhans "globalem Dorf" braucht sich keiner mehr  durch Gegenargumente verunsichern zu lassen, vielstimmiges einhelliges Grunzen schafft Überzeugung.
Liberale und konservative Medien teilen keine gemeinsame Realität mehr.
Hanna Arendts "Banalität des Bösen" ist aktuell wie nie, Neid, Hass und Stumpfsinn sind legitime Motivationen, keiner muss sich in Selbstkritik üben. Man bleibt einfach unter sich und hasst den Rest. Das klappte schon immer eine Zeitlang.
Zivilisation baut auch auf Empathie; mit dem einen krepiert auch das andere.

Was frühere Generationen in schmerzlichen Einsichten mit Verstand aufgebaut haben, reißen die nächsten mit dem Arsch wieder ein.
Ein totgespartes Grundschulsystem entlässt die fünfte Generation von Illiteraten in's Leben, die nur noch Wortkrüppel in's Smartphone stammeln können und sich in "Fack Ju Goethe II" totlachen, wo auch ihre Rollenmuster agieren.
Der einst angesehene Lehrerberuf verkam zur in der Frührente endenden Tortur für existenzielle Sicherheit Suchende. Der renitente Heranwachsende genießt politische Immunität gegen Disziplinierung.
Die Achtziger erlebten das Erblühen des Privatfernsehens, der Bildungsauftrag fiel weg, Kretinismus bringt Quote. Und prägt die Jugend.

Da muss wohl mal wieder eine existenzielle Grenzerfahrung kommen, die die Spezies dezimiert und dem Rest die alten Grundwerte einbimst.
Optimisten sind nicht informiert genug.



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