Bei aller Faszination für die US-amerikanische Parteilandschaft sei nicht das Ausscheiden eines unserer profiliertesten Politiker aus dem Bundestag vergessen!

Nein, nicht Minister Westerwelle, sondern sein Wanderfreund Friedrich Merz, luzidester CDU-Vorsitzender des letzten Jahrzehnts und damit Rivale der Kanzlerin und von dieser machiavellistisch routiniert kaltgestellt.
Dabei bot seine Biographie in ihrer Wechselhaftigkeit doch alle Voraussetzungen für eine grundsolide Sicht der Dinge. Als Knabe Ministrant bäumte Friedrich sich als Heranwachsender mit aller rebellischen Wildheit gegen die bürgerliche Enge seiner Heimatstadt auf und verbreitete in verwegener Aufmachung und auf seinem PS-starken Zündap-Moped Furcht und Schrecken unter den Spießern.
Nur glückliche Umstände bewahrten ihn vor einem kurzen wilden Leben als Gesetzesbrecher und veranlassten ihn zu einem Eintritt in die CDU und einem Studium der Rechte. Alsbald schlugen seine Kompetenz, seine Rednergabe und sein Charisma eine breite Bresche in höchste Ämter der Republik.
Unvergessen sein Begriff von der "deutschen Leitkultur" und sein heroischer juristischer Widerstand gegen das Gesetz zur Offenlegung der Nebeneinkünfte von Parlamentariern.
Fritz, mögen dir eben diese schon immer reichlich sprudelnden Nebeneinkünfte zu einem Leben in Wohlstand und gesellschaftlicher Anerkennung gereichen!
Doch das parlamentarische Leben muss weitergehen, und es stellt sich die dringende Frage:

Was wird nach dem strahlenden Sieg der Freien Demokraten wohl jetzt aus der ehemaligen LDPD-Blockflöte Cornelia Pieper?
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