Börsday

Hat sich doch dieses Wallstreet-Bänkergesindel von dem Rettungsgeld aus dem Steuertopf gleich mal 18 Milliarden Boni gegönnt. Tja, Leistung muss sich eben lohnen. Oder "traue keinem, der bei der Arbeit Krawatte trägt," um mit Jean Renoir zu reden.
Dieses Gelichter ist der Beweis, dass man seine blosse biologische Existenz durch nichts zu legitimieren braucht. Es reicht, wenn man Schotter hat.

Aber zu einem schöneren Thema, MT hatte Geburtstag und das waren seine Geschenke:

Nachtrag: von Monika, Andrea und Renate gab's ebenfalls schöne Geschenke. Und von der näheren Verwandtschaft, Knoten-Karl und Annegret, Samba-Silke, Marian, Heinz und Bärbele, Heike, Hildegard gab's gute Wünsche. DANKE!
Von der Tante gabs noch einen Karton Wein! JAU!!!
Und von den Bollschweilern gabs das "Erlkönigkomplott", dankedanke!

große filmszenen

"About Schmidt", Alexander Payne, 2002

die zauberkiste

Zu MTs prägenden Kindheitserlebnissen gehört die Einführung eines zweiten Fernsehprogramms und des Farbfernsehens. 
Großvadder hatte einen der ersten Colorfernseher in der Straße, und man konnte einen Sommer lang JEDEN Nachmittag in seinem verdunkelten Wohnzimmer  "Cartouche der Bandit" anschauen, der Beginn von MTs lebenslanger Begeisterung für "Bebel" Belmondo.
Vorher waren da Wally Cox als Hiram Holiday und der blutjunge Roger Moore als Sir Ivanhoe, Turnen mit Adalbert Dickhut und Hirschefüttern im Harz und Arnim Dahl sprang fortwährend durch Glastüren, Leuchtfeuer an Sensationen im öden kirchlich durchwirkten Knabendasein.
"Bonanza" einte sonntäglich die gesamte Familie einschliesslich Verwandten vor dem Hausaltar, und jede Folge wurde lebhaft kommentiert, der Vetter schleppte zum "Beatclub" sein Schlagzeug ins Wohnzimmer und Helmut Zacharias geigte die Erwachsenen mit blödem Lurchgrinsen voll, Ede Zimmermann weckte den Blockwart in uns.
Jede Sendeminute barg neue Überraschungen und Gesprächsstoff, und jeder kannte das Wochenprogramm auswendig.

Und jetzt, nur ein paar Jahrzehnte später, das.
 
MT zappt sich täglich verzweifelt durch 40 Programme und kann in diesem Elendspanoptikum aus Bild und Ton selbst für seine bescheidenen Ansprüche nichts mehr finden. 
Vielkindrige steißtätowierte Prekariatsangehörige in Camouflagemode beplärren und begeifern sich, eine geschlossene Riege von beliebig verfügbaren Lohntütenprominenten unterstützen in ständig wechselnden Kombinationen Narzissmus, Kretinismus, Heuchelei, Analphabetentum und Idolatrie zur besten Sendezeit. 
Und immer mehr Jungerwachsene halten pubertäre Wettbewerbe für eine Spiegelung des wahren Lebens und stehen Schlange für zuchtferkelartiges Fleischbeschauen und babylonische Unterwerfungsriten. 
Und jeder schwafelt und labert, rababert und bramarbassiert, ramentert und seibert, jammert und schwallert, sülzt und lallt, deklamiert und salbadert was das Zeug hält.
In diesem obszönen Urschlamm täglichen Trübsinns gibt es nur ein sauberes Unterhaltungsformat, das die Menschen durch Harmonie und menschliche Werte, Freude und Besinnlichkeit erhebt.

Volksmusik.

Vreni und Rudi singen, "Unser Bernhardiner, der ist ein Schlawiner...", und die "Ladiner" reimen
"Neige dich vor grauem Haar,
höre zu, was früher war,
Weisheit kommt aus ihrem Mund,
weise Worte sind gesund!"

Wer möchte das nicht unterschreiben? Doch wie soll man die Jugend jemals für diese unsterblichen Erkenntnisse interessieren?
Höchste Zeit, dass das sicherste Mittel, Aufmerksamkeit zu bekommen, in die volksmusikalischen Darbietungen eingewoben wird: heißer Sex und prickelnde Erotik.


Wenn die Reklamefuzzis damit Antiblähungsjoghurt, Treppenlifts, Haftmittel und geruchsbindende Unterhoseneinlagen unter die Leute bringen, warum nicht auch menschliche Einsichten?

große filmszenen


"Moby Dick", John Huston 1956

mehr mullets...



ZUMWINKEL!













Bewährung und ein Milliönchen, Reschpekt, ging ja wie am Schnürchen! 
Alles zugeben, wenn man denn erwischt wird und Reue heucheln hat sich schon immer gelohnt, weiß jeder Ehemann!
MT schlägt ein neues Gebrauchsverb vor: zumwinkeln.

große filmszenen

nimm dies, Tom Cruise!

Als...


MT vor gut einem Jahr las, ein junger farbiger Senator mit seltsamem Namen konkurriere in den USA gegen Hillary um die Kandidatur, dachte er, jetzt seien die Demokraten ganz verrückt geworden.
Aber das ist eben auch Amerika, neben Hollywood-Chargen, tückischen Gierschlunden,schmierigen Heuchlern, Kanonenfetischisten und fundamentalreligiösen Psychopathen und nach acht Jahren Kleptokratie holen die Leute einfach wieder einen guten König auf den Thron. Unter dessen Ägide das Abstauben und die Enttäuschungen genauso weitergehen werden, der aber denen, die es wollen, ein Vorbild und Werte bieten kann.
Im Ernst, was gibt es bis jetzt an Obama auszusetzen? Nicht einmal die Waffensammler aus dem Bibelgürtel fanden im Wahlkampf Reibungsfläche und mussten sich auf diffuses Geschwurbel wie "keiner von uns" oder "Narzist" beschränken, wollten sie sich nicht gleich als Rassisten präsentieren. Aber manch einer hat auch damit kein Problem, steckt doch ein kleiner Rassist in jedem von uns...
Es ist amüsant, jetzt in den einschlägigen Survival- und Waffenforen zu lesen, die alle das große Lied vom Weltuntergang anstimmen, sind doch schon in den letzten Wochen die Preise für Schießprügel in den Himmel geschossen.

kleine männer

Was macht nun eigentlich Kim Jong Il?Der aufgeputzte kleine Mann mit seinen ausgeprägten musischen Talenten und seiner charismatischen Persönlichkeit ist schon seit geraumer Zeit absent und man munkelt von einem Herzinfarkt oder Schlimmerem. 
Vielleicht grübelt die hochdekorierte Generalität schon seit Monaten verzweifelt, wie man das Volk weiter ausnutzen und bescheißen kann und an die Schweizer Milliärdchen vom Chef rankommt.

MT (1.73m) bekam einst von einer Ärztin die Theorie vom "small-men-syndrome" zugeflüstert. Demzufolge müssen deutlich unter dem Durchschnitt große Männer zur Wahrung ihrer illusorischen Selbstachtung immer besonders auftrumpfen.
Der Beispiele aus der Geschichte gibt es viele, und sicher kann sich der geneigte Leser auch an Eindrücke aus dem persönlichen Erleben erinnern.
MT (1,76m) erinnert sich an seinen Schulkameraden Klaus H., der ob seiner Kleinheit gedankenlos und grausam untergebuttert und übergangen wurde und die Schulzeit später doch noch als die schönste seines Lebens ansah, bevor er früh starb.
In der Studienzeit gab es einen kleinen Mann, dem das universitäre Boxtraining zu schlapp war, und der sich zusätzlich noch zum Rugbytraining anmeldete, über sein weiteres Verbleiben ist nichts bekannt. Auch aus der jüngeren Vergangenheit könnte MT (1,79m) Beispiele anführen.

"Kompensation" ist eigentlich ein Begriff aus der Physik, ebenso wie "Stress" oder "Verdrängung", der von der Psychologie übernommen wurde. Während sich jedoch jeder Talkshowhohlschwätzer wortreich über seinen "Frust" auslassen kann, ist Kompensation kaum ein Thema. Weil es uns zu nahe geht?

Immerhin kompensieren wir
-den Verlust unserer sorglosen Kindheit mit Spielsachen für Große,
-Papas mangelnde Aufmerksamkeit mit Karrierewut,
-das Fehlen an beruflichen Perspektiven mit akribisch betriebenen Hobbies, hektischem Bloggen  oder ein paar  Kindern,
-das Fehlen von Kindern mit Pudeln,
-Selbstzweifel mit forschem Auftreten,
-Atrophien mit Hypertrophien (kleine Testikel mit großen Wagen),
-eine prekäre Herkunft mit Goldschmuck und Plasmageräten,
-mangelnde Bildung mit Edelstahl,
-mangelnde Fähigkeit zur Selbstkritik mit Sendungsbewusstsein,
-Einfalt mit Gott, Knarren (Messern? Tomahawks?) oder dicken Tüten,
-Frust mit Fressen,
-Solismus (gibt's das Wort? Jetzt ja.) mit Saufen,
-Egoschwäche mit Altruismus,
-ein schweres Gemüt mit viel Juhu,
-große Poren und schwere Knochen mit Mullets,
-ein ödes Privatleben mit schmachtigen TV-Serien.

Die Liste ist noch lange nicht vollständig.
Ist es ausschliesslich Kompensation, die uns am Laufen hält?! Was kompensierst DU?

die tolle zeit naht!

Der Januar rauscht vorbei und schon naht die Karnevalszeit.
Kennt jeder schon die Hessische Büttenrede, 1995 in der Karnevalshochburg Flörsheim am Main gehalten?
Der Redner musste der Legende nach nach dem Vortrag unter Polizeischutz rausgebracht werden, und die Sitzung wurde vorzeitig beendet.

(Narhalla-Marsch)

"Alaaf und Helau! - Seid ihr bereit?
Willkommen zur Beklopptenzeit!
Mer kenne des aus Akte X,
doch Mulder rufe hilft da nix,
des kommt durch Strahle aus dem All,
und plötzlisch ist dann Karneval!

(Tusch)

Uff einen Schlach werd'n alle dämlisch,
denn das befiehlt das Datum nämlisch!
Es ist die Zeit der tollen Tage,
so eine Art Idiotenplage,
eine Verschwörung, blöd zu werden,
die jährlich um sich greift auf Erden.
Ei' wahre Ausgeburt der Hölle,
und Ausgangspunkt davon ist Kölle!

(Tusch)

Denn dort gibt's nisch nur RTL,
das Fernseh-Einheitsbrei-Kartell,
sondern aach jede Menge Jecken,
die sisch auf Nasen Pappe stecken,
in Teufelssekten sich gruppieren
danach zum Elferrat formieren
und dann muss selbst das dööfste Schwein
dort auf Kommando fröhlisch sein.

(Tusch)

Auf einmal tun in allen Ländern
die Leude sisch ganz schlimm verändern
Sie geh'n sisch hemmungslos besaufe
und fremde Mensche Freibier kaufe
schmeiße sisch Bonbons an die Schädel,
betatsche Jungens und aach Mädel
und tun eim jede, den sie sehen,
ganz fuschtbar uff de Eier gehen!

Sie tun nur noch in Reime spreche
und sind so witzisch, man könnt' breche,
bewege sisch in Polonäsen,
als trügen sie Gehirnprothesen,
man möschte ihnen - im Vertrauen
- am liebsten in die Fresse hauen!
(Tusch und Konfetti-Kanone)
Doch was soll man dagege mache?
Soll man vielleicht noch drüber lache?
Es hilft kein Schreie und kein Schimpfe,
man kann sisch nich mal gegen impfe,
die Macht der Doofen ist zu staak,
als dass man sisch zu wehr'n vermag!
(kein Tusch)
Am besten ist, man bleibt zu Haus
und sperrt den Wahnsinn aanfach aus.
Man schließt sich ein paar Tage ein
und lässt die Blöden blöde sein!
Der Trick ist, dass man sich verpisst
bis widder Aschermittwoch ist!
Und steht ein Zombie vor der Tür,
mit so 'nem Pappnasengeschwür,
und sagt statt "Hallo" nur "Helau",
dann dreh sie um, die dumme Sau,
und tritt ihr kräftisch in den Arsch
und ruf dabei: Narrhalla-Marsch!"
"Vielen Dank ..."

Tusch, Narhalla-Marsch mit schnellem Weglaufen.

jungspunde, aufpassen!


Sorge drängt den in Unwürde gealterten Verfasser zu einigen ungebetenen Ratschlägen.

Edelstahl in Teilen des Gesichts sind vom ästhetischen Standpunkt sicher diskutabel, machen den Träger aber in keiner Weise interessanter. Bei Kältegraden ab -15° wirds auch gefährlich.
Rap und Hiphop sind dämlich. Protzen, Babbeln und Herumfuchteln ist der größte gemeinsame Nenner für Einfaltspinsel. Und diese Namen! Sido, Frodo, Smudo, Bilbo, Bodo, Bushido, Bibo...
DVDs sind kein Ersatz für Bücher.
ERST ein Job plus Wohnung plus Ehepartner, DANN Kinder. Und nicht vor 25.
Hormonschübe müssen nichts mit Liebe zu tun haben.
Es heißt "INBUS" und "POGROM" und "nichtsdestoweniger".
Ringsgwandl sagt: "Kunstgeschichte und Innenarchitektur: nicht genügend ausdiskutierte Berufsbilder." MT ergänzt: "Model und Moderator auch nicht." Ebenso wenig Lifestyle-Experte oder Celebrity Beauty Coach.
Werbung lügt: Akne und Herpesbläschen sind kein wirkliches Problem.
"Chillen" heißt rumhängen.
Poker ist ein Glücksspiel für Analphabeten.
Stilish und markenaffin sind bestimmt hippe Eigenschaften, aber wirklich sexy ist ein interessanter Beruf.
Internet hin, Charlotte Roche her: Pornographie ist nicht akzeptabel. Sie verletzt fortwährend die Grenze zu sexuell motivierter Gewalt, der abscheulichsten und erbärmlichsten Ausprägung männlicher Anlagen. Und sie reisst etwas sehr Schönes aus seinem natürlichen Kontext, man konsumiert diese Scheiße nicht ohne persönliche Folgen...
Lasst in Christi Namen eure Mobiltelefone in der Tasche!
Erwartet nicht, von irgendjemandem verstanden zu werden.


ACKERMANN!

So haben wir aber nicht gewettet!
Vor Wochen noch den starken Max geben ("ich würde mich schämen...") und jetzt mit so Sprüchen kommen wie "wir haben alle Fehler gemacht...", 5 kleine Milliarden Verlust einräumen und die halbstaatliche Post auf den Hof lassen.
Jämmerlich, Josef! Wo bleiben die V-Zeichen?

große filmszenen


"Die Wikinger", Richard Fleischer 1958

was ist ein mullet?!

Mullet bezeichnet im Englischen eigentlich eine Fischart, ist aber umgangssprachlich schon lange das Synonym für die prächtige Haartracht, die man hierzulande mit dem sperrigen Begriff "Vokuhila" versehen hat.
Wieder einmal leistete das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ästhetische Pionierarbeit und liefert uns, vorzugsweise in ländlichen Gebieten, auch heute noch phantasievolle Neuschöpfungen.Irgendwann zwischen den 70ern und 80ern begann dieser ausdrucksvolle Haarschnitt seinen noch lange nicht beendeten Siegeszug, der den Träger (seltener die Trägerin) quasi zu einem alten Bekannten macht, über dessenHerkunft und Bildungsgrad, politische Ausrichtung und private Vorlieben man bestens Bescheid zu wissen glaubt und damit in der Regel Recht hat.
Diese Kategorisierungen funktionieren in Europa eher eingeschränkt.
Einschlägige Webseiten präsentieren Photos dieser Menschen wie die Untergruppen einer bestimmten Spezies, und MT hat sie mit lebhaftem Interesse besucht.
Den Urmullet kann man tatsächlich auf die Ära der großen Beatles zurückführen.

Aus dieser Zeit haftet der Haartracht sicher der Gout des Freigeistes und schöpferischen Rebellen an, zu denen sich sicher auch das folgende Beispiel zählt:
Hartmut Engler, Schöpfer und Frontmann der wilden und doch sensiblen schwäbischen Rockgruppe "PUR".

MT vermutet, dass seine Haartracht so manchem Jungmann ein Identifikationsangebot offerierte, das er zu gerne annahm und einsetzte, um bei erwünschten Geschlechtspartnerinnen Paarungsbereitschaft auszulösen.
"Woisch, Heidi, dr Hartmut drückt fei perfekt des ous, was i für di empfind..."
"Ritschi, i straichl oifach so gern dein Kopf mit denne lange Nackehoor."
Der Rest ist Schweigen.

Das letzte Bild aus einer ländlichen Region der
 USA soll belegen, dass auch mitten im Leben stehende Männer nicht auf diesen Ausdruck eines freien rebellischen Geistes und selbstbewussten Schönheitssinns verzichten wollen. Sollte der Träger der stolzen Haartracht sich dafür in Wort, Tat oder nur Blick kritisiert fühlen, ist er gerne bereit, von einer seiner vielen Handfeuerwaffen Gebrauch zu machen.

Wie erwähnt, ist es Zeit für schlüssige
 Kategorisierungen auch bei uns.
Hier einige Vorschläge.

freudenbringer, die zweite

Wie erwähnt schwappt aus den USA kommend und von kecken Predigern getragen eine Welle neuer Religiosität übers Land. Hat sich doch in den Reihen der diffus Gläubigen die Überzeugung breitgemacht, dass man der fortschreitenden Islamisierung ein wieder aktiver praktiziertes Christentum entgegenhalten muss.
Mittlerweile haben ja auch die Amtskirchen gemerkt, woher der Wind weht; die viele Münder nährende Konfessionenmaschinerie hat sich behäbig in Bewegung gesetzt und man hat beträchtliche Gelder lockergemacht. Der schicke Buddhismus und die seit den und besonders in den 80ern grassierende Sannyasin-Bewegung hatten den Amtskirchen immer ein hippes und szenenahes Moment voraus, das soll sich jetzt ändern.
Findige Christenköpfe sind in Kreativteams bemüht, die Heilsbotschaft in die Sprache der Jugend einzubetten, man liest auf Plakaten zu musicalartigen performances "the weapons have changed but the goal remains the same..." und sieht sich unversehens zu Kursen in Bibliodrama und Sakraltanz eingeladen. Sommerliche Christivals laden zur Begegnung junger Menschen ein, wo die Tage mit Lobpreis oder auch gleich powerpraise angefüllt sind.
Nicht zuletzt gehen die großen Konfessionen in der Esoterik und Psychologie angeln, und kaum ein städtischer Pfarrer unter vierzig kommt noch ohne Meditationsabende und Therapeutenschnack über die Runden. 
Die katholische Kirche beschäftigt schon seit geraumer Zeit studierte Mediziner als "Neurotheologen", die schlüssig nachzuweisen wissen, dass die diversen Elevationen, Visionen und Exstasen der Heiligen nicht der Ausdruck eines angegriffenen Nervenkostüms oder einer Generalklatsche sein konnten.
Zugleich findet auch die schlüssige Denkart des Kreationismus zunehmenden Anklang, der auch MT durchaus etwas abgewinnen kann. Oder kann eine solche Erscheinung das Ergebnis blosser Zufälle sein?!
Die genannte Denkart findet schon jetzt unter Personen von Rang und Einfluss Anklang, und es wird nicht lange dauern, dann wird sie unter den Künstlern und Kennern der Volksmusik eine breite Anhängerschaft finden.

freudenbringer, die erste

Für MT und viele andere seiner Generation war AMERIKA von Kindheit an das gelobte Land, und diese Sicht mit den Jahren zu korrigieren war ein schmerzhafter Prozess. Über viele diese Nation betreffende Ereignisse und Phänomene sprechen sie nicht umsonst mit dem verächtlichen Zynismus zutiefst enttäuschter Gläubiger.
Noch heute pflegt er eine idealisierte Sicht auf das 18te Jahrhundert in den Staaten Neuenglands, als die Indianer den Siedlern noch als stolze und arglose Herren über einen Kontinent gegenübertraten (wären sie damals nur so schlau gewesen, ihnen einige grundlegende Fähigkeiten abzuschauen und sie dann mit Arschtritten wieder auf ihre Schiffe und zu ihren Religionskriegen zurückzujagen...).
AMERIKA, seine Natur und unendlich weiten offenen Räume der Zeit von Mackenzie, Lewis und Clarke, von Chingachgook und Natty Bumppo und die noch heute existierende Mobilität seiner Menschen haben sein Wertesystem geprägt, seine Ästhetik, seinen Musikgeschmack und vieles mehr, und seine Landsleute haben ja in den letzten Jahrzehnten fleissig alles übernommen, was ihnen vorgeworfen wurde; vom TV-Kretinismus über SUVs zum idiotischen Teenie-Sprech.

Und jetzt kommen die Evangelikalen. Aber da haperts offensichtlich noch.

Haben die amerikanischen Gläubigen doch eine prächtige Auswahl an überaus photogenen Predigerpärchen, allen voran die Osteens (Bild).
Zwar hatte die Gattin vor Jahren durch Zickenterror im Erster-Klasse-Abteil einer Fluglinie eine Zeitlang schlechte Presse, doch das tat dem Gläubigenaufkommen ihres Gatten, der eigens ein Stadion in Austin, Texas, kaufte und mit künstlichen Wasserfällen und einem geheizten Glastaufbecken umbauen liess, keinen Abbruch.
Musterexemplare einträglicher Gottesvermarktung.

Zwar sendet Murdochs VOX hierzulande ausgedehnt aktuelle Gottesdienstübertragungen europaverträglicher Front- und Kolonialprediger, aber das bleiben sicher noch lange Zuschussgeschäfte.
Da erfahren der agile Altchargeur Siegfried Müller (der von dem koreanischen Massenprediger Cho angeregt in den 70ern in einem Hinterhof in Durlach-Aue zu predigen anfing) und seine zwei linkischen Söhne mit ihrem in Karlsruhe situierten MISSIONSWERK viel lebhafteren Zuspruch. Der bauernschlaue Heilsbringer weiß eben immernoch besser, wie er seine Schäfchen ansprechen muss.
Aber auch er möchte inzwischen nicht mehr auf Exklamationen wie "Halleluja" (mit kehligem ll) und eine christliche Hüpfburg verzichten.
Sein Sohn hat sich auf regelmässige Gebetsnächte verlegt und kann sich auch schon auf diverse Spontanheilungen berufen.

MT erhofft sich nun für das begonnene Jahr ähnlich gutaussehende Demagogenpaare in Deutschland, gerne in anderer Rollenverteilung. Sarah Connors längst fällige Hinwendung zu Gott kann da derzeit keine Hoffnung machen, da sich der frettchenhafte Marc Terenzi erstens mit "Halloween"-Inszenierungen im Europapark Rust verzettelt und zweitens vor Kurzem aus dem gemeinsamen Heim ausgezogen ist.
Und das nach dieser tief bewegenden Hochzeitsinszenierung und den doch wenigen Ehejahren. MT ist enttäuscht.

gute wünsche fürs begonnene jahr

Vorderst an unseren Ministerpräsidenten Öttinger (65) zu seiner neu entflammten Liebe (http://bild.de) zu einer schmucken Referentin (?), die mit 31 Jahren zwar nicht mehr ganz knackfrisch ist, mit seinem jugendlichen Auftreten aber durchaus noch mithalten kann.Müssen ja nicht immer solche Erdzeitaltersunterschiede bestehen wie beim Altkanzler und seiner neuen Frau.Das mit den gereiften Politikern und gerade aufgeblühten Partnerinnen, gerne aus dem beruflichen Umfeld, ist ja ein Dauerbrenner in jahrtausendealter Tradition, hat man doch sicher den ersten sumerischen Potentaten schon rosige junge Frauen zugeführt.Schönstes Beispiel der letzten Zeit war Laurenzle Meyer (CDU), einst strenger Bewahrer klassischer Familienwerte und multipler Vater, der kürzlich stolz seine stramme Braut in Hochzeitskorsettage ablichten liess. Frauen in Blumenkübelfunktion. 
Macht ist einfach noch geiler als Geld, und wenn man ein gewisses Quantum davon hat, so ab Ressortleiter oder Mittelständischer Unternehmer, braucht man eben auch seine diversen Attribute.
MT zollt allen Politikern jenseits der Fuffzig Respekt, die bei ihren Frauen bleiben. So schlimm kann die Alte nicht sein, wenn sie drei Kinder großgezogen hat.

Weitere gute Wünsche gehen in die USA an die im vergangenen Jahr vor die Weltöffentlichkeit getretene Sarah (ein ebenso wie Ronald vielversprechender Vorname) "DumDum" Palin.
Nach der so positiven Resonanz auf ihr solides Wertesystem und ihr fundiertes weltpolitisches Wissen wird die Übernahme eines einflussreichen Amtes nicht zu lange auf sich warten lassen.
Sarah selbst hat ja nun medial Blut geleckt und will sich der Welt zwinkernd präsentieren. 
Sollte sie durch neidvolle Ränke scheitern, bleibt ihr in jedem Fall die US-Version vom "Dschungel-Camp", in der sie zeigen kann, wie man ein Wildschwein fachgerecht lebend epiliert und dann ausweidet.
Chuck Norris bricht ihm anschliessend die Gräten.

Kennt jemand Zina Saunders noch nicht? New Yorker Künstlerin, die hervorragende Portraits macht und sich im Zuge der Wahl auch malend in die Politik gemischt hat.

Ihr Kommentar zu dem Bild sagt sinngemäß: "Sarah Palin glaubt, dass die Dinosaurier zusammen mit den Menschen auf der Erde gelebt haben. HIJJJJJAAH, SARAH!"

Den Ausgang der Wahlen sah sie dann so:

MT hat sich sehr amüsiert.

Gute Wünsche für den weiteren Lebensweg gehen auch an Richard Cheney. Kein Spitzenpolitiker seit Friedrich Zimmermann und Vater Radovan




















hat das Schurkenhafte seines Charakters auch physiognomisch so perfekt  vertreten.
Wo wir gerade beim Thema sind: gute Wünsche auch an Herrn Zumwinkel zu einem süffigen Deal mit der Staatsanwaltschaft und für den weiteren Lebensweg auf seinem oberitalienischen Schloss.
Weitere Wünsche gehen an Paolo Pinkel für seine Tätigkeit als Fürsprecher von Anstand und Moral.

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