trübe tassen des jahrzehnts


Die amerikanische Rechte. Was für Flaschen und geistige Pantoffeltierchen! In ihnen zeigt sich die ganze jahrzehntealte Bildungsmisere, die rattendämliches Gebaren mit Großkotzigkeit paart.



Glenn Beck und sein Herrchen Rupert.

Heuchler.

Antisemiten.
Dankenswerterweise zerschlägt Israel außenpolitisch soviel Porzellan, dass die deutsche Büßergemeinschaft endlich ihren Trotz fundieren kann. War dieses immerwährende Unbehagen mit den Juden doch begründet!
Der atomgerüstete Zwergstaat Israel läuft mehr denn je Gefahr, verdampft zu werden. Dass die gesamten korrupten Staatsgebilde und "Königshäuser" der Muselmanen ihren konzentrierten Hass auf die in Nahost weit und breit einzige echte Demokratie richten, muss man ja nicht so wichtig nehmen.
So wenig wie die Tatsache, dass die großen Religionen unserer Hemisphäre alle auf der jüdischen basieren.

Die Juden hasst aber nun auch wirklich jeder. Altnazis ebenso wie Kommunisten oder Muslime.
Also auf sie:

Und überhaupt:

obertrübe tassen


Gegen Obamas Gesundheitsreform, die zunehmend beschnitten und noch immer vom Scheitern bedroht ihren Weg durch die Institutionen kriecht, setzten sich in den letzten Monaten immer wieder gewaltige Massen von dumpfem weißem Bindegewebe in Marsch, die "Teabaggers".

Die von FOX und seinen Schaumschlägern initiierte und mit medialem Pomp begleitete "Volksbewegung" leitet ihren Namen, der sich als Verb eigentlich auf eine sexuelle Praktik bezieht, auf die "Boston Tea Party" zurück, also auf einen damals vom Volkszorn gegen u.A. ungerechte Besteuerung genährten Aufstand gegen die englischen Kolonialherren, der letztlich in der amerikanischen Unabhängigkeit endete.

Tendenziös? Bösartige Übertreibung? Schau und staune!

Sein erklärter Lieblingsfilm: "300".

Sind sicher im SUV gekommen.

Nur der Ausgewogenheit halber: orthographische Schnitzer können jedem mal unterlaufen...

günther ist wieder da!



Ist es gestattet, Günther Wallraff etwas schrullig zu nennen?
Gibt er uns doch seit vielen Jahrzehnten den Rüdiger Nehberg des Sozialjournalismus und ermittelt unter Einsatz von Leib und Gesundheit an den unwirtlichsten Orten Deutschlands und manchmal auch anderer Länder.
Nach diversen journalistischen Under-Cover-Abenteuern in den Sechzigern und mutigen politischen Aktionen gegen Militärregierungen in Griechenland und Portugal, die ihm unter anderem auch Prügel und Knast einbrachten, muss ihm sein heute noch berühmtester Job als "Klaus Esser" bei der BILD-Redaktion in Hannover, der auf eine Menge Prozesse und mehrere Bücher hinauslief, fast einfach vorgekommen sein.
Und natürlich war es bei BILD, wie man sich's vorstellte.
Und natürlich ist BILD trotz allen Tamtams auch nach 30 Jahren noch die beliebteste Zeitung des Landes, in der die gerade frisch inaugurierte Regierung mit Vorliebe ihre Beschlüsse bekanntgeben wird, denn das Blatt ist ebenso Teil unserer Gesellschaft wie Reklame, Religion, Steuern und die FDP.
Günther stürzte sich, in der Öffentlichkeit allmählich weniger wahrgenommen aber von Größen wie dem kürzlich verstorbenen legendären Studs Terkel hochgeschätzt, weiter mit Heldenmut in die Vollen; zwei Jahre malochen als "Türke Ali", Reisen durch Israel während des ersten Golfkriegs, Besuch bei Kurdenführer Öcalan in Syrien, STASI-Unterstellungen seitens der BILD-Zeitung, Arbeit im Call-Center und einem Backbetrieb, und Anfang diesen Jahres war er noch auf Platte, alles en detail beschrieben und veröffentlicht. Jede Talkshow huldigte ihm als moralischem Maßstab, und in Schweden und Norwegen prägte man gar ein neues Verb "wallraffa" für eben seine Tätigkeit. Gibt es schon ein deutsches "wallraffen"?

In der Arbeitswelt hat sich derweil wenig zum Besseren gewendet.

Jetzt liess Günther sich gar mit dunkler Farbe besprühen und mischte sich mit Siebziger-Jahre-Hemd und grotesker Perücke als gebürtiger Somalier unters Volk, um ihm in seinem neuesten Film die Maske von der rassistischen Fratze zu reissen.
Auf Photos sitzt da ein seltsamer Vogel mit Leidensmiene allein auf der Bierbank und erwartet Ausgrenzung, Beschimpfung, Demütigung, Misshandlung.
Der Schäferhundeverein nahm ihn nicht auf, und er bekam auf einem Campingplatz keinen Dauerstellplatz. Im Bus von Cottbusser Fussballfans fand er so lange renitente Widerworte, bis es fast auf die Schublade gab. Eine Verkäuferin im Juweliergeschäft wollte ihm eine teure Uhr nicht aushändigen. Eine dämliche Vermieterin fühlte sich deutlich unbehaglich.
Bei aller Liebe: für ein Kamerateam, das sicher gierig auf polarisierende Brisanz war, eine etwas magere Ausbeute. Da gings einem John Howard Griffin noch weit übler. Der Vergleich hinkt allerdings.

Die ganze Undercover-Sozialgeschichte- von- unten-aus-der-Sicht-der-Betroffenen ist eh so eine Sache.
Man erinnert sich an einen soziologischen Klassiker ("Dorf in der Vaucluse", Laurence Wylie 1957) der die empirische Methode der "Teilnehmenden Beobachtung" ins Leben rief. Das Buch impliziert eine für die Beobachteten völlig folgenlose feldforscherische Arbeit.

Besagtes Dorf, es wurde Jahre später publik, war das südfranzösische Roussillion, schon damals seiner in vielen Braun- und Rottönen leuchtenden Häuser und Ockerbrüche wegen weithin berühmt.
Nicht zuletzt hatte hier Samuel Beckett mit seiner jungen Frau als Tagelöhner gelebt, nachdem seine Resistance-Zelle 1942 an die Gestapo verraten worden war. Die abstrakte Szenerie seines berühmtesten Theaterstücks "En attendant Godot" von 1949 spiegelt noch die Kahlheit dieser provencalischen Steinbrüche wieder.
Und nicht zu vergessen beginnt einer der rührendsten Filme des großen Fernandel in Roussillion: "Heureux qui comme Ulisse..." von 1970. Ist nach einem Lied von Georges Brassens betitelt.

Professor Wylie und Frau liessen sich also keineswegs in einer namenlosen austauschbaren Gemeinde als Lehrer nieder, noch blieb sein bald darauf in interessierten Kreisen sehr berühmtes Buch für den Ort ohne Folgen. Horden von Soziologiestudenten fielen ein.

Von Konsequenzen dieser Tragweite kann unser schrulliger Günther nur träumen...

trübe tasse vom april bis september

Bei aller Faszination für die US-amerikanische Parteilandschaft sei nicht das Ausscheiden eines unserer profiliertesten Politiker aus dem Bundestag vergessen!

westerwelle, merz
Nein, nicht Minister Westerwelle, sondern sein Wanderfreund Friedrich Merz, luzidester CDU-Vorsitzender des letzten Jahrzehnts und damit Rivale der Kanzlerin und von dieser machiavellistisch routiniert kaltgestellt.
Dabei bot seine Biographie in ihrer Wechselhaftigkeit doch alle Voraussetzungen für eine grundsolide Sicht der Dinge. Als Knabe Ministrant bäumte Friedrich sich als Heranwachsender mit aller rebellischen Wildheit gegen die bürgerliche Enge seiner Heimatstadt auf und verbreitete in verwegener Aufmachung und auf seinem PS-starken Zündap-Moped Furcht und Schrecken unter den Spießern.
Nur glückliche Umstände bewahrten ihn vor einem kurzen wilden Leben als Gesetzesbrecher und veranlassten ihn zu einem Eintritt in die CDU und einem Studium der Rechte. Alsbald schlugen seine Kompetenz, seine Rednergabe und sein Charisma eine breite Bresche in höchste Ämter der Republik.
Unvergessen sein Begriff von der "deutschen Leitkultur" und sein heroischer juristischer Widerstand gegen das Gesetz zur Offenlegung der Nebeneinkünfte von Parlamentariern.

Fritz, mögen dir eben diese schon immer reichlich sprudelnden Nebeneinkünfte zu einem Leben in Wohlstand und gesellschaftlicher Anerkennung gereichen!

Doch das parlamentarische Leben muss weitergehen, und es stellt sich die dringende Frage:

cornelia pieper

Was wird nach dem strahlenden Sieg der Freien Demokraten wohl jetzt aus der ehemaligen LDPD-Blockflöte Cornelia Pieper?

mehr zu den republikanern


Kennt jemand Ann Coulter noch nicht? Honorar-Harpye der Rechten und führende Polemikerin der ganz Dumpfen.
Selbst ihre gebundenen Hasstiraden auf Liberale und alles Fremde, sonst sichere Seller, erleben Absatzrückgänge; und was noch schlimmer ist: die Sender zeigen abnehmendes Interesse an ihren Auftritten.

Arnold hat's tatsächlich vorerst geschafft, Staatsbankrott abgewendet. Hat aber auch großflächig Mittel gestrichen (u.A. kommen Zigtausend Strafgefangene vorzeitig frei und bleiben sämtliche Nationalparks quasi ohne Schutz - Zeit für fröhliche Jagdausflüge) und AN DER SPARSCHRAUBE GEDREHT (harhar).


Er sollte wieder ein paar Kassenknüller nach obigem Vorbild ("the rage of Bonan") drehen, deren Einkünfte dem Sonnenstaat zugute kommen.

ein prachtkerl


dank Schappi.
PORSCHE-Betriebsratsvorsitzender Uwe Hück, Heimkind und Thai-Boxer, trommelt wortgewaltig für die Rettung der Eigenständigkeit seines Brötchengebers.

Passend zum feingeistigen Image dieser unnötigsten aller Drecks-Automarken gingen ihm Arbeitnehmerrechte bisher am Gesäß vorbei. Jetzt jedoch, nachdem sich Chef W.W. mit dem versuchten Einkassieren von VW ins Knie geschossen hat und nun evtl. seinerseits eingesackt wird, beschwört der sympatische Kugelkopf Arbeitsplatzverluste von apokalyptischen Ausmaßen herauf.

trübste tassen


USA. Seit Bushs Abtreten ist seine "Grand Old Party" in einem mitleiderregenden Zustand und havariert in Umfragewerten, die hier der SPD entsprechen.
Prominente Vertreter wetteifern darin, sich selbst ins Aus zu rudern oder ihre Partei um ihre Restwähler zu bringen.


Wie schon erwähnt liessen in den letzten Monaten diverse Senatoren und Gouverneure wie Mark Sanford aus South Carolina ihren Hormonen in einer Art suizidaler Triebaufwallung freien Lauf und schrotteten neben ihren Ehen auch Reputation und Karriere, verzweifelte Rechtfertigungsversuche und vergebliche mediale Canossagänge eingeschlossen, Silvio könnte darüber nur milde lächeln.
Jahrhundertschurke und Folterpensionär Cheney beschwört die Nation in allen TV-Sendern,
man sei akut bedroht, wenn Delinquenten nicht weiterhin forsch getunkt würden. Keiner hört mehr hin.

Nach dem endgültigen Rückzug McCains aufs Altenteil hat sich jetzt auch die ambitionierte Betriebsnudel Palin vom Gouverneursamt in Alaska zurückgezogen. Weitere politische Pläne wären fürwahr erstaunlich; wahrscheinlicher ist, dass sie einem größeren Skandal zuvorkam oder ihr das nationale Hohngelächter doch an die Nieren ging.

Die an den Obersten Gerichtshof berufene Sonia Sotomayor wird anlässlich ihrer Senatsanhörung von republikanischen Senatoren wie dem senilen Dämlack Mitch McConnell mit absurdesten Unterstellungen abgelehnt.

Der sezessionistisch herumposaunende texanische Gouverneur Rick Perry hat vor Monaten neben anderen Republikanern nationale Unterstützungsgelder von 555 Millionen abgelehnt, weil zu viele Bedingungen daran geknüpft seien. Mittlerweile ist sein Staat so tief in den roten Zahlen, dass er um Hilfsgelder zu Kreuze kriechen muss, die er jetzt wohlgemerkt nur noch als Kredit erhält.

In Anlehnung an die "Boston Tea Party" initiierte die GOP diverse öffentliche Aktionen, die in einen breiten Volksaufstand gegen Obamas "dirigistische" Eingriffe münden sollten. Ausser dämlichem Geschwafel und Vereinnahmung durch die "white supremacists" nur Pustekuchen.

Wie immer, wenn auch momentan von ihren Erfolgen berauscht, bekleckern sich die Demokraten ebenfalls nicht mit Ruhm.
Eigentlich wäre jetzt der ideale Zeitpunkt, eine dritte Volkspartei ins System zu hieven.

schande!



Medienstar! Vollblutpolitikerin! Strahlende Mutter dreier Wonneproppen! Stolze Trägerin eines blumigen Doppelnamens!
Fast hätte ihr eine mutter- und frauenfeindliche überparteiliche Machocamarilla die angestrebte EU-Vizepräsidentschaft kaputtgemacht; erst im dritten Wahlgang ging sie als Alternative zur rechtradikalen Kartoffel Tomasz Kaminski durch.

Blanke Missgunst! Man neidet ihr die blonden Auftritte in vielerlei Fernsehsendern, wo sie gar in einem nach ihr benannten Feature im Karlsruher Lokalfernsehen über das Geschehen in der Straßburger Parlamentskantine informiert. Bringt sie uns doch damit die wahre Bedeutung dieses so fälschlich als Vorruhestandsort überflüssig gewordener Parteisoldaten (frisst sich dort eigentlich F.D.P.-Bangemann noch immer durch alle Buffets?) und neuerdings als Tummelplatz italienischer Starlets gesehenen Hohen Hauses näher.
Damit nicht genug hat sie mit nimmermüdem Einsatz wichtige Neuerungen wie Kinderwickelräume durchgesetzt und in Interviews die Puffaffinität verdorbener EU-Lustpolitiker angeprangert.

Kein Wunder schlägt der liberalen Hoffnungsträgerin blanker Hass seitens dieser Schmutzfüße entgegen!
Doch Vorsicht! Silvana ist Kickboxfan!

pamplona...


San Fermin. Mehr Verletzte als gewöhnlich und erster Todesfall seit 6 Jahren durch den Bullen "Capuchino".

frage...


Wenn man mehrere unangenehme Termine beim Zahnarzt hat und von mal zu mal gelassener hingeht, ist das schon das Stockholm-Syndrom?

ich sag's ja: sommer!


Juli, die Ereignisse überschlagen sich.

Stadtteilfeste ohne Ende, Training für den Alkoholikernachwuchs und man darf sogar rauchen beim Saufen.

Die Preise für fossile Brennstoffe klettern, an den Wochenenden erste Staurekorde.

In Freiburg die erste vollgelaufene Tiefgarage.

Loveparade abgesagt! Dankedanke! Die anfallenden Schäden durch Kotze, Kot und Urin waren einfach nicht mehr bezahlbar.
Eine ästhetische Zumutung weniger. Kein epidemisches Zucken, Zappeln und Fuchteln zeigewütiger Provinzteenies. Keine Dilettantenpornos im Matsch. Die gepiercten Zungen bleiben im Maul, die Möpse im Shirt, die Lümmel und Ärsche in der Hose.
Ersatzweises Technogewummer und Zungengeschlabber beim Christofer Street Day; mit stärkerer Tendenz auf Knackepöter, Sixpack und Lidschatten als auf die Zwillinge.

Tour de France beginnt. Her mit den Hodenpflastern; Lance Armstrongs Advokaten ziehen schon mal Tinte auf den Füller.

Xinjiang, China: entfesselte Uiguren nehmen sich chinesische Passanten vor, mindestens 140 Tote. Peking schlägt zurück: 800 Tote.

Der gemeine Triebtäter spürt mit steigender Temperatur diffuses Drängen.
Ein Handikap des arg polarisierenden Zweiparteiensystems. Hierzulande muss sich kein CDU-Politiker mehr mit Familienwerten belasten, wenn er einer strammen Referentin oder knuffigen Journalistin wegen Mutti und die Blagen zurücklässt.

Der Teenager berauscht sich an Lärm und Geschwindigkeit.

Noch drei Monate bis zum Herbst.

zum ausklang...


Nachdem die Moralwächter jetzt Hausbesuche machen ist zu hoffen, dass die junge Frau unerkannt blieb.

Matt Davis

boxenluder gerettet...


boxenluder
Da hat ja die Formel I gerade noch mal DIE KURVE GEKRIEGT!
Hockenheim ist mit dem einzig schlagenden Argument aus dem Zirkus ausgestiegen, nämlich dass zu wenig Geld in die Kasse kommt; und genau der Kohle wegen haben sich die maßgeblichen Milliardäre doch noch mal geeinigt, wäre doch auch schade drum. Wo ist schliesslich sonst noch die teure Zigarettenreklame unterzubringen.

Seit der Verrentung von Oberschnellfahrer SCHUMI hat sich der hiesige Hype doch recht gedämpft, und die samstägige Zusammenrottung rotgekleideter Kerpener Gesichtsfriedhöfe hat auch aufgehört.

das internet vergisst nichts...


religion
Dechant Bosbach vom Sprengel Köln-Mettmann ist schon vor einiger Zeit zum Kreisdechanten ernannt worden.

bosbach
Darauf wurde kräftig einer gesungen, bevor es an's Gesottene und Gebratene ging.

immer die gleiche kacke...

iran
Jerry Holbert

Man staunt.
Bevor die Proteste im Iran unter den zunehmenden Prügeln und Schüssen der motorisierten Glaubenswächter (ob's da auch sowas wie Motorradmessen gibt?) abebben, zeigen große Teile der Bevölkerung beachtlichen Mut.
Die Wut über die Gängelung durch die religiös-vaterländische Dröhnfraktion muss beträchtlich sein, ganz unabhängig von irgendwelchem Wahlbetrug.
Seit dem iranisch-irakischen Krieg ist eine neue städtische (und der überwiegende Teil der Iraner lebt in Städten) Generation herangewachsen, die zu großen Teilen mit dem ganzen Mullahgetue nichts mehr am Hut hat. Internet und maßvolle internationale Beziehungen taten ihr Übriges. Weite Kreise leben inzwischen auch in einem gewissen Wohlstand.
In solcher Situation geht einem das jämmerliche Deppengesindel von Revolutionswächtern zunehmend auf die Nerven, die einem für ein kleines Hochzeitstänzchen gleich mal eine Konventionalstrafe abknöpfen. Kann man übrigens im Voraus entrichten.
Die Aufmärsche haben auch langfristige Folgen.
Jetzt winken Berufsverbote und Karrierenachteile; der hellere Teil der Bevölkerung wird von Entscheidungsprozessen ausgeschlossen. Die Pöstchen gehen an die denkfaulen Nachplapperer und frommen Einfaltspinsel, das bleibt langfristig nicht ohne Folgen, sah man an der DDR.
Und der Bombenbau kann fröhlich weitergehen, mit einem fetten Krieg hat man noch jedes inländische Gerangel zum Schweigen gebracht, da kann man die Nation gegen den Teufel Israel wieder geschlossen hinter sich scharen.

rebellische jugend!


Warmes Wetter lädt zu Aktivitäten im Freien. Allerorten Studentendemonstrationen! Zeltstädte in München, Klopapierrollen im Mainzer Landtag, Besetzung der Heidelberger Aula, Gekreische und freche Plakate, Stellwände werden beschmiert, Ausstellungen beschädigt, Deppen zündeln mit Papier.

Und die Pubertierenden von der Oberschule laufen gleich mit. Tausende von Rucksäcken und Wasserflaschen, es wird getwittert, was die Tasten hergeben, dazu drückt der Gesang der Jammerpopdudler "Silbermond" ("in dieser schweeeren Zaaaiit...") aus, was die minderjährigen Massen belastet.
Ja was?! Robbentod, dräuende Atompilze, darbendes Proletariat, ruchlose Spekulationen mit Wohnraum?
Naain! Zu "verschulte" Studiengänge mit "zu vielen Prüfungen" stressen das junge Gemüt, der neue "Bachelor" macht einfach zuviel Arbeit. Dazu diese Sorgen um die Karriere.
Und die Rahmenbedingungen! Kaum sichtbare Dozenten, schwaches W-LAN, in der Cafeteria zu wenig Joghurtsorten und mit der geschlechtsneutralen Ansprache hapert's noch immer. Von zu wenig Parkplätzen und geklauten Kleiderbügeln für die Kostümjäckchen zu schweigen.

Die meisten Mitläufer sondern auf Anfrage eh nur dumme Sprüche und ein paar schlecht gemerkte Gemeinplätze ab

Liieber Himmel!
Wir mussten noch mitschreiben und das bei Bleistiftknappheit dank Graphitrationierungen und unliniertem Papier, KEINE POST-ITs. In der Cafeteria schlürften wir dankbar BÄRENMARKE aus der Dose. Den Professor sahen wir nur Sekundenbruchteile, bevor wir in devoten Verbeugungen zusammenklappten; Stunden verstrichen in den Schlangen vor Kopierer und Telefonzelle, inzwischen ging in der Mensa der Milchreis für 2 ,50 DM aus. Die knappe Freizeit verflog beim Bedienen im Biergarten oder dem nächtlichen Beliefern von Apotheken.
Bundfaltenhosen gab's nur in der juristischen Fakultät, unsere T-Shirts hatten handtellergroße Löcher. Arm aber auch nicht sauber.
Bücher! Standardwerke bekam man allenfalls um 21.30 mal in die Finger, Handapparate wurden stündlich abgeräumt, wenn kein Schein für die Bibliothekarin drinsteckte.

Demonstrationen waren noch todernste theoriebefrachtete Vorgänge, keine Kindergartenparties, nach deren streng geplantem Ablauf man sich in die Stube zurückzog um erleichtert aber traurig den Kopf in den Händen zu bergen.
Sachbeschädigungen blieben streng auf hochkalibrige Limousinen beschränkt.

Und was zünden die Dreckslümmel heute an? Pandas und jämmerliche Mittelklassewagen. ARSCHVOLL!!

aber trotzdem...

Kaum bloggt man vier Wochen nichts, schon passieren die tollsten Sachen.


Der nordkoreanische Mörderpimpf, hier im aktuellen Pyamalook mit seinen Chefideologen, gebärdet sich ob seiner angeschlagenen Physis immer schlechter gelaunt und schickt trotzig Raketen durch die Gegend.
Sollte man verstehen, die Frisur sitzt (steht) nicht mehr wie früher, der gute französische Cognac und die feinen Zigaretten sind verboten (haben sicher die eingeflogenen französischen Hirnchirurgen befohlen, der heimische Leibarzt hätte sich das nie getraut), und der Nachschub an niedlichen Schauspielerinnen macht auch nicht mehr so Spaß wie früher.
Wenn's ihm erst richtig dreckig geht, werden die Atompilze nur so in den Himmel wachsen.

Und wo wir schon dabei sind:



nur um es mal zu erwähnen...


bloggen
David Horsey hat es auf den Punkt gebracht.


die hunde bellen...


Autobahn bei Minden, eine Gefällestrecke, dicker Verkehr.
Alle Autos bremsen und blinkern; der große Anhänger eines Kleinlasters tanzt wohl wegen ungleich arbeitender Bremsen eine gemächliche Rechts-Links-Rumba, der die linken Räder nicht lange standhalten, die Reifen platzen. 
Der Kleinlaster fährt unverzagt langsam weiter, wir anderen überholen vorsichtig in einer Qualmwolke und einem Hagel von Gummistücken, während die Felgen deutliche Rinnen in den Belag fräsen.
Vorne sitzt starren Blickes ein älteres Paar, das trotz aller Unbill entschlossen scheint, das verlängerte Himmelfahrtswochenende am Ziel ihrer Träume zu verbringen.
Evangelischer Kirchentag in Bremen?

Die anderen Verkehrsteilnehmer wünschen Glück und geben Gas.

und wieder: bosbach!

bosbach

Das derzeitige CDU-Männchen fürs Grobe kräht für energische Maßnahmen gegen zukünftige Amokläufe: als Auslöser für wahnwitzige Ausrottungsorgien hat man die brandgefährliche Funsportart "Paintball" identifiziert. Ist ja auch naheliegend, wer anders als diese halbgaren Quatschköpfe sollte sonst das Personal für die nächsten Berserkergänge stellen.
So sollen in Zukunft Unterrichtsbeamte und meinungsbildende Mitschüler vor der latenten Gefahr der schmerzhaften Markierung durch Farbkügelchen sicher bewahrt werden.

Herrn Bosbach treibt in seinem Bestreben sicher auch die Sorge um Arbeitsplätze um, daran haben ihn wohl in den letzten Wochen in intensiven Einzelgesprächen beim Italiener maßgebliche Interessenvertreter von MAUSER, WALTER, HECKLER und KOCH und diverse Großimporteure auswärtiger Präzisionswaffen erinnert. Diese Belange müssen ihm als Fachanwalt für "Handelsvertreterrecht" und "Markenrecht" ja auch am Herzen liegen.

Der fröhliche Erwerb und die liebevolle Pflege großkalibriger Wummen sollen also, wenn es nach Lobbyistenlover Bosbach geht, auch weiterhin tunlichst nicht eingeschränkt werden.

forza, silvio!!

berlusconi
Alter Jagdhund! 
Im Namen aller Männer im fortgeschrittenen Alter: Reschpekt! 
Nicht nur siehst du mit 72 noch BLENDEND aus, du besitzt auch nach wie vor die richtigen politischen Instinkte. Wohl wissend, dass es für die meisten Ministerämter keine Fachkenntnis braucht und eben das Auge auch mitwählt hast du mal eben ein paar flotte Bienen aus deinen TV-Kanälen zu Ministerinnen ernannt, wogegen deine Mitparlamentarier offensichtlich auch wenig einzuwenden haben:

hotties

Dass deine blühende langjährige Gattin Veronica nicht ganz so dumm ist wie die Mehrheit der italienischen Wähler und dir jetzt das Vertrauen entzogen hat, sollte dir nur Ansporn sein, Charme und Manneskraft nach Hugh-Hefner-Manier ungebremst walten zu lassen. Die gerade 18 gewordene natürlich "Schönheitskönigin", die du laut neuestem Interview gelegentlich besuchst um mit ihr zu "singen", kann da nicht alles gewesen sein.

Neue Ministerien, etwa "Ministerium für Oberweite"!
Bodyguardessen!
Nummerngirls im Parlament!
Multilaterale Gespräche in der Liebesgrotte!
"Italia's sexiest Erdbebenopfer"!

Bei ihrem Hunger nach diesbezüglichen Neuigkeiten darfst du jetzt deine Wähler nicht enttäuschen; dabei darfst du getrost auf die Pressbengels deiner diversen Sudelblätter und Schmutzkanäle vertrauen.

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